Vom 04. - 11.08.2018 fanden auf dem Übersberg die 8. BWLV-Jugend-Airgames statt. Mitglieder der FSG Heinkel beteiligten sich als Teilnehmer, Organisatoren und Helfer an diesem tollen Event. Es hat allen viel Spaß gemacht, wie man in dem von Seli Metzger verfassten Artikel in der November-Ausgabe des Verbandsmagazins "der adler" auf den Seiten 17 - 19 und auf der Seite 2 im Editorial lesen kann, einfach das Foto anklicken und vergrößern oder hier weiterlesen:


8. BWLV-JUGEND-AIRGAMES
VOGELWILDES VIELFLUGVERGNÜGEN AUF DEM ÜBERSBERG

Anderthalb Jahre Vorbereitung durch ein eingespieltes Team und eine außergewöhnliche Teilnehmergruppe haben die bisher erfolgreichsten BWLV-Jugend-Airgames erlebbar gemacht.

Wenn du einer von denen bist, die vor dem Lesen erst einmal einen Blick auf den Namen des Verfassers werfen, dann könnte dir auffallen, dass dieser Bericht nicht aus der Feder eines Teilnehmers stammt, sondern von einer Helferin geschrieben wurde – und entsprechende Kritik an einer gewissen Färbung wäre absolut gerechtfertigt. Erklärend kann ich vorwegnehmen, dass ich als eine der (für gewöhnlich ja so zahlreichen) Freiwilligen für den Bericht eingetreten bin, weil ich selbst noch den Spirit meiner eigenen Teilnahme (an den soundsovielten BWLV-Jugend-Airgames) als damals 23-Jährige in mir trage.

Was damals mein fliegerisches und auch soziales Leben so wunderbar und nachhaltig veränderte, hat auch dazu beigetragen, dass über 40 Teilnehmer und ein mittlerweile familiengleicher Kreis von Helfern und Unterstützern vom 4. bis 11. August dieses Jahres auf dem Segelfluggelände Übersberg eine ganz besondere Woche erleben durften. An der Reutlingen zugewandten Kante der schönen Schwäbischen Alb trafen wir Helfer und die Teilnehmer am Samstagmittag bei hochsommerlichem Wetter das erste Mal gesammelt aufeinander. Schnell war klar: Das wird eine spektakuläre Woche!

Enorm viel Vorbereitungsarbeit

Gute eineinhalb Jahre lang war so viel Vorarbeit geleistet, waren so viele Ideen gesammelt und Anträge gestellt worden. Es war viel passiert, es war heiß diskutiert und etliches in die Wege geleitet worden. Besonders in den Wochen und Tagen vor der Veranstaltung lief WhatsApp heiß und fleißige Helfer des FSVÜ liefen geschäftig auf dem Lagerplatz hin und her, um Strom und Wasser für die Küche zu verlegen, das Festzelt und die Mannschaftsschlafzelte aufzubauen. Letzteres habe ich gut mitbekommen, ebenso die anschließende Helfer-Einstimmungs-Party, bei der sich eine überhitzte Helfergruppe im errichteten Pool aus- und sich vor mir immer noch die A8 erstreckte.

Während das, was in den folgenden Stunden auf dem Flugplatz geschah, niemand mehr so ganz genau weiß, können wir die folgenden Zeilen alle bestätigen: Oliver Goller, der die BWLV-Jugend-Airgames vor mittlerweile 16 Jahren ins Leben gerufen hat, hat es wieder einmal geschafft, jegliche Erwartung an dieses Luftsportlager zu übertreffen: Sagenhafte 236 Flüge mit über 60 Stunden in der Luft durften die Teilnehmer in dieser Woche erleben!

Unter den Teilnehmern waren übrigens erstmalig Segelflieger, Ballöner, Modellbegeisterte, Gleitschirmpiloten, Fallschirmspringer und (Noch-)Fußgänger zu ähnlichen Teilen vertreten. Und es war einfach nur schön zu beobachten, wie schnell diese bunte Gruppe zueinander- fand! Die 14- bis 25-Jährigen begeisterten sich gegenseitig für ihre jeweiligen Sportarten und konnten sich bei den Airgames Input von hochprofessionellen Gästen und Spartenleitern holen.

Zahlreiche Attraktionen

Das Programm der entsprechenden Mottotage wurden in diesem Jahr durch viele weitere Attraktionen ergänzt: Fast eineinhalb Stunden lang war ein Helikopter EC-120 für neun Rundflüge und sozusagen als „Airgames-Taxi“ im Einsatz. Sechsmal war die gesamte Teilnehmergruppe am Gummiseil des Schulgleiters SG 38. Wir bekamen Besuch von der Bücker-Doppeldecker-Abordnung des Flug-platzes Degerfeld mit einer Mitfluggelegenheit und wurden Zeugen, wie mehrere Fallschirmprofis eine Ausstiegsgelegenheit aus Heißluftballonen nutzten.

Mal ganz unbemannt, aber trotzdem umwerfend, war die Modellflugvorführung von Martin Schempp: Mucksmäuschenstill saßen da die Teilnehmer beisammen und versuchten, die blitzschnellen Flieger am Himmel über dem Übersberg zu verfolgen.

Weniger erstarrt ging es zu, als zwei weitere Highlights in den Landeanflug gingen und uns Wilhelm Heinz sowohl mit seiner Extra 3000 als auch mit seiner imposanten Mustang „Louisiana Kid“ besuchte. Wilhelm zeigte im Motorkunstflug Küren mit heftigem Gänsehautpotenzial für alle Zuschauer und bereitete dann noch zwei Teilnehmern durch einen Mitflug die Überraschung der Woche.

Teilnehmer verhielten sich vorbildlich

Dass nicht nur diese beiden, sondern die gesamte Airgames-Gruppe hart im Nehmen war, zeigt sich außerdem an der diesjährigen unterdurchschnittlichen „Erbrech-Bilanz“ beim Kunstflug: Ob ASK 21 oder Fox – die Cockpits blieben während atemraubenden 54 Kunstflügen und F-Schlepps sauber. Genauso übrigens wie unsere drei Ballonkörbe, die nach dem Kunstflug oder vor dem Frühstück insgesamt elfmal liebevoll zum Start geschaukelt und von den Ballonpiloten der BSG Sonnenbühl fein säuberlich und immer punktgenau gelandet wurden.

Punktgenau wurde übrigens auch die Bettruhe eingehalten. Ja, diese Gruppe war wundervoll. Ich hätte ja spätestens am letzten Abend erwartet, dass Ollis Ansage „Heute bitte noch mal zeitnah ins Bett, weil morgen ein anstrengender Tag wird!“ nicht mehr zieht, aber offensichtlich hatte sich diese Ansage für die Teilnehmer alle sieben Male bewahrheitet und jedem war klar: Anstrengend heißt Spaß – und Spaß heißt, es lohnt sich, ausgeruht zu sein. Als Pädagogin habe ich dabei folgende Lektion gelernt: Man lasse sie zwei Tage ununterbrochen Theorie pauken, Stresssituationen und Kappenstörungen üben und dann aus einem Flieger springen – so geht praktische Konditionierung zu Schülermotivation.

Es hat sich aber auch bewiesen, dass Lehrersein tatsächlich eine anstrengende Tätigkeit ist – zumindest das Fallschirmlehrersein. Dass nämlich alle 36 Erst- und gleichzeitig Alleinsprünge absolut sicher und mit höchst eleganten Starts und Landungen zu tagelang strahlenden Gesichtern führten, ist unseren hochprofessionellen und unermüdlichen Freunden vom FSC Calw zu verdanken. Genauso wie diese eine besondere Minute … Eine Minute, in der sich alle auf dem Übersberg gemeinsam für einen einzigen Teilnehmer gefreut haben. Diese Minute, in der unserem kleinsten Airgameler die größte aller Adrenalindosen durch die Adern schoss und in der er sich am Tandem aus 4.000 Metern Höhe im Freifall dem Übersberg näherte.

Besonderes Airgames-Gefühl

So, und an dieser Stelle fällt mir auf, dass die Überleitung zum Mottotag Gleitschirm schwierig werden könnte – wobei mein Team aus Startleiter, Tandempiloten und Windenfahrer bestimmt nicht weniger unter Stress stand, bis wir schließlich 66 Mal mit unseren geliebten Teebeuteln gestartet waren und zeigen konnten, wie absolut anders und wunderschön unser Gleitschirmfliegen ist. Das konnten wir dieses Jahr auch endlich mal Olli beweisen und ich darf verraten, dass ihm ebenfalls das Entzücken ins Gesicht geschrieben stand.

Und während ich so erzähle, da kommt es schon wieder in mir hoch, dieses ganz besondere Airgames-Gefühl … wie man mit Gleichgesinnten Neues ausprobiert … Freundschaften zwischen Himmel und Erde entstehen … aus Interesse Faszination wird … und die Welt noch ein bisschen schöner wird, weil man andere Menschen wieder mehr verstehen gelernt hat und sich jetzt schon aufs nächste Mal freut. Und es erinnert mich gleichzeitig daran, dass die nächsten Airgames für uns Helfer schon in ein paar Wochen mit dem ersten Vorbereitungstreffen wieder beginnen!

Text: Seli Metzger
Fotos: Teilnehmer/Simone Bürkle

und im Editorial

BWLV-JUGEND-AIRGAMES:
EIN GANZ BESONDERER „SPIRIT“!

Liebe Luftsportlerinnen und Luftsportler,

Zum achten Mal fanden dieses Jahr die BWLV-Jugend-Airgames statt – zum sechsten Mal davon auf dem Übersberg. Und zum sechsten Mal haben wir auch den Luftraum über dem Übersberg zu unserem Spielplatz der Lüfte gemacht.

Wir haben uns in jener August-Woche erneut in den Starts, Flügen, Fahrten, Sprüngen und Attraktionen allgemein gesteigert, das Beste aus dem Wetter und der Verfügbarkeit von Piloten und Maschinen geholt.

Das bedeutete sehr harte Belastung für Gelände, Technik, Maschinen, vor allem aber auch die Menschen. Wir sind um Teil – zumindest bei den nicht fl iegenden Helfern - bis ans körperliche Limit gegangen. Team-Debriefi ngs mussten teilweise noch nach Mitternacht stattfi nden, und nur wenige Stunden später wurde schon wieder das morgendliche Tages-Briefing sowohl für die Helfer als auch für die Teilnehmer angesetzt.

Ein gigantisches Team hatte sich wieder bereit erklärt, zwei Jahre an dem Projekt BWLV-Jugend-Airgames mitzuwirken, sich einzubringen, zu gestalten, den Jugendlichen etwas Einmaliges zu bieten und die vielen Facetten unseres Luftsports auch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Keine leichte Aufgabe: Der Druck der Verantwortung steigt immer mehr, die behördlichen Auflagen werden immer strenger, die Vorbereitungen beginnen bereits anderthalb Jahre vor Veranstaltungsbeginn, und die Nachbereitung dauert mehr als ein halbes Jahr nach Veranstaltungsende.

Trotzdem galt und gilt stets: SAFETY FIRST! Es gab während der ganzen Woche absolut keine Störungen, Unfälle, nicht einmal gefährliche Situationen. Ein unwahrscheinlich harmonisches, engagiertes und hochprofessionelles Team hat für einen hervorragenden und vor allem sicheren Verlauf gesorgt. Man merkt sofort, dass dieses etwa 40-köpfige Team absolut aufeinander eingespielt ist und jeder weiß, wo er anpacken muss. Jedem Helfer haben die Airgames trotz des Stresses unendlich viel Spaß gemacht, und die Freiwilligen sind im Laufe der Zeit zu einer eingeschworenen Familie zusammengewachsen, in der sich jeder auf den anderen bedingungslos verlassen kann.

Auch den luftsportlich Beteiligten gilt ein großes Lob: Die rund 40 Teilnehmer selbst waren von Anfang an eine sehr harmonische und stets disziplinierte Truppe. Sie fanden schnell zueinander und kamen sich nahe – keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Sache, über die wir uns sehr gefreut haben und die wir zu schätzen wissen.

Unsere Bilanz kann sich insgesamt sehen lassen: Wir haben uns erneut gesteigert und hatten die besten und vor allem erfolgreichsten Airgames seit über 15 Jahren. Es wurde noch nie so viel gefl ogen, gefahren, gesprungen, gezogen, geschleudert, gelaufen, geklettert, geturnt, vor allem aber auch gefachsimpelt, gelacht und genossen. Es gab zudem viele neue Attraktionen, die wir dieses Jahr erstmals zusätzlich anbieten konnten, ohne hier den Teilnehmerbeitrag zu erhöhen. Weitere Zahlen und Details sind dem auf Seite 17 dieser adler-Ausgabe abgedruckten Bericht zu entnehmen.

Alle Teilnehmer und Helfer haben den „Spirit der Airgames“ verstanden, gelebt, genossen und werden ihn hoffentlich weitertragen! Die BWLV-Jugend-Airgames bedeuten eben weitaus mehr, als sich in der Luft zu bewegen, zu fahren, fallen oder fliegen und Spaß über und auf einem Flugplatz zu haben. Die Airgames stehen auch für spartenübergreifende und landesweite Kameradschaft und Kooperation, für den Ausbau sozialer Kompetenzen, für Zusammenhalt, „Airlebnis“, Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, Weiterentwicklung der charakterlichen Stärken, Förderung der Gruppendynamik sowie Steigerung von Verantwortungsbewusstsein und Organisationserfahrung. Dies ist nicht nur ein Gewinn für unsere Gesellschaft im Ganzen, sondern auch für die Teilnehmer selbst - und daraus profi tieren auch unsere BWLV-Vereine. Und all diese Förderung wichtiger Eigenschaften gibt es zum Spaß noch oben drauf!

Es ist hier leider nicht möglich, jede/n namentlich zu erwähnen, der/die alle zum Gelingen dieser wunderbaren Maßnahme beigetragen haben, denn es waren einfach zu viele. Deshalb geht einfach an alle ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer, die hier wieder jede Menge Zeit, Nerven, Geld, Urlaub, Energie und Engagement uneigennützig investiert haben, ein recht herzliches Dankeschön. Ohne euch alle wäre dieses Erlebnis niemals möglich gewesen!

Möge dieser schöne Zusammenhalt und der besondere Geist der Airgames Beispiel für viele weitere Veranstaltungen sein, sei es auf Verbandsebene oder in den Vereinen!

Text: Oliver Goller, BWLV-Landesjugendleiter

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